Zwischen contrat de mandat und Abstraktionsprinzip, Das Stellvertretungsrecht in der elsässischen Gerichtspraxis in den Jahren 1871–1900

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Auteurs / Autoren:BACH, MORITZ P.
Source / Fundstelle:IN: Drucker & Humboldt, Schriften zur Rechtsgeschichte (RG), Band 218, 2023.
Année / Jahr:2023
Catégorie / Kategorie:Droit civil, Droit commercial, Handelsrecht, Zivilrecht
Die Arbeit untersucht die Gerichtspraxis im Reichsland Elsass-Lothringen zu einer Zeit, in der dort mit der parallelen Geltung des Code Napoléon von 1804 und des reichsdeutschen Allgemeinen Deutschen Handelsgesetzbuchs (ADHGB) von 1862 zwei völlig unterschiedliche Rechtsordnungen kollidierten. Besonders deutlich wird dies im Stellvertretungsrecht: Dem französischen Recht ist mit dem Vertragstypus des "contrat de mandat" eine Unterscheidung zwischen Vertretungsmacht und Grundverhältnis weitgehend unbekannt, während die deutsche Kodifikation insoweit eine klare Differenzierung vorsieht. In einem ersten Teil vergleicht der Autor die kodifizierte Rechtslage anhand der wesentlichen Strukturelemente des Stellvertretungsrechts. In einem zweiten Teil, der das Kernstück der Arbeit darstellt, wird anschließend die Gerichtspraxis des Kaiserlichen Appelationsgerichts (OLG Colmar) sowie andrer Gerichte im Reichsland analysiert. Der Autor zeigt dabei insbesonder auf, dass die reichsländischen Gerichte das französische Recht im Einklang mit den Rechtsprinzipien des ADHGB auslegten. Die Ergebnisse ordnet der Autor schließlich den noch heute geltenden Kategorien zu und weist nach, inwiefern ein Nebeneinander von Rechtsordnungen als Laboratorium der Rechtsfortbildung fungieren kann.

Das Schadensersatzrecht der §§ 249 ff. BGB im Lichte der französischrechtlichen responsabilité civile

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Auteurs / Autoren:PACHE, STEPHAN
Source / Fundstelle:Nomos Schriftenreihe der Deutsch-Französischen Juristenvereinigung
Année / Jahr:2023
Catégorie / Kategorie:Droit civil, Zivilrecht
Das Werk bietet eine umfassende Analyse des deutschen Schadensersatzrechts im Vergleich zur französischen responsabilité civile. Es stützt sich dabei auf eine umfassende Auswertung der relevanten Rechtsprechung und Literatur und berücksichtigt mehrere französische Reformprojekte sowie europäische Regelungen. Die Arbeit versteht sich als Anregung für die Entwicklung eines Europäischen Zivilgesetzbuchs. Neben der Einleitung und dem Ergebnis gliedert sich die Untersuchung in vier Hauptteile. Der erste Teil widmet sich den Voraussetzungen eines Schadensersatzanspruchs, der sich aus dem schädigenden Ereignis der Haftungsbegründung sowie den konstitutiven Elementen der Haftungsausfüllung zusammensetzt. Der zweite Teil behandelt die daraus resultierenden Rechtsfolgen. Der Autor analysiert zunächst das Verhältnis zwischen vertraglicher und deliktischer Haftung und erörtert anschließend Art und Umfang des zu leistenden Schadensersatzes sowie die Berechnung des Schadens. Abgeschlossen wird dieser Teil mit den Entscheidungsmöglichkeiten des erkennenden Gerichts hinsichtlich der Rechtsfolgen eines Schadensersatzanspruchs. Im dritten Teil werden mögliche Begrenzungen des zu leistenden Schadensersatzes sowohl aus Gründen der Kausalität als auch im Hinblick auf den Grundsatz von Treu und Glauben untersucht. Der vierte und letzte Teil beschäftigt sich mit beweisrechtlichen Fragestellungen, wobei der Autor insbesondere auf die Beweislast und die Möglichkeiten der Beweiserleichterung eingeht. Insgesamt ermöglicht das Werk einen fundierten Einblick in das Schadensersatzrecht Deutschlands sowie in die responsabilité civile Frankreichs und richtet sich an Wissenschaftler, Praktiker und Studierende.

Einführung in das französische Recht

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Auteurs / Autoren:COSSALTER, PHILIPPE; DUBARRY, JULIEN
Source / Fundstelle:C.H. Beck
Année / Jahr:2024
Catégorie / Kategorie:Allgemeines, Familienrecht, juristische Ausbildung, Rechtsgeschichte, Rechtsvergleichung, Staatsrecht, Strafprozeßrecht, Strafrecht, Verfassungsprozeßrecht, Verfassungsrecht, Verwaltungsprozeßrecht, Verwaltungsrecht, Zivilprozeßrecht, Zivilrecht
Die Einführung gibt einen Überblick über die Rechtsinstitution unseres Nachbarlandes Frankreich. Sie geht dabei besonders auf das materielle Recht ein. Der Band zeigt vor allem die kennzeichnenden Lösungsansätze der Rechtsordnung und die abweichenden Wege auf, die das französische Recht beschritten hat. Dabei liegt der Fokus auf den seit der letzten Auflage eingetretenen Entwicklungen in den jeweiligen Materien. Die dynamische Darstellung erlaubt es, Schwerpunkte bei gegenwärtigen Fragestellungen zu setzen. Neuere Literatur und Rechtsprechung werden dabei berücksichtigt.

"Das Werk hat an Textumfang gewonnen (die erste Auflage umfasste 192 Seiten, die vorliegende 438 Seiten). Diese bemerkenswerte Erweiterung ist natürlich auf die – übermäßige? – Zunahme des französischen Normbestands zurückzuführen, aber auch auf das Bestreben der Autoren, sowohl die Grundzüge des französischen Rechts zu skizzieren und gleichzeitig so präzise wie möglich zu sein. Philippe Cossalter und Julien Dubarry gelingt es hervorragend, diesen scheinbar widersprüchlichen Anspruch zu erfüllen, indem sie jeden Rechtsbereich klar darstellen, vertiefende Hinweise auf die französische und deutsche Rechtsliteratur geben und eine leicht verständliche Gliederung vorlegen." (Geleitwort von Vlad Constantinesco).

"Seit der 4. Auflage der 2001 erschienenen Einführung von Hübner/Constantinesco hat sich in der französischen Rechtsordnung so viel geändert, dass es uns angebracht erschien, das Werk von vorneherein neu zu konzipieren. Nichtdestotrotz vergessen wir nicht, was wir unseren Vorgängern zu verdanken haben: Sie haben ein Buch konzipiert, das zahlreichen Generationen von Praktikern und Studierenden an deutschsprachigen Hochschulen das französische Recht nähergebracht hat. Auch uns persönlich haben sie geprägt. Julien Dubarry durfte die Vorlesungen Hübners im deutschen Deliktsrecht und im französischen Recht an der Universität zu Köln genießen, so dass diese Erinnerung die Redaktion der zwei letzten Teile des Buches (Strafrecht und Privatrecht) stets begleitet hat. Philippe Cossalter hat die Teile 1 (Allgemeine Einführung) und 2 (Öffentliches Recht) verfasst. Auf die Darstellung der jeweiligen Sondergebiete wurde in dieser ersten Auflage, die sich im Übrigen hauptsächlich mit dem materiellen Recht befasst, verzichtet. Trotz dieser Arbeitsaufteilung wurden wir von einem gemeinsamen Ziel getrieben: eine zuverlässige, knappe und doch praxistaugliche Darstellung des geltenden Rechts anzubieten und eine Vertiefung durch Hinweise auf sorgfältig ausgewählte weiterführende französische Literatur in den Fußnoten zu ermöglichen. Literatur und Rechtsprechung konnten größtenteils bis Februar 2023 berücksichtigt werden." (Vorwort von Philippe Cossalter und Julien Dubarry).  

Verkehrsunfall in Frankreich: Wertminderung, Mietwagenkosten und Nutzungsausfall

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Auteurs / Autoren:GRUBER, JOACHIM
Revue / Zeitschrift:Neue Zeitschrift fPur Verkehrsrecht, 8/2023, S. 350-355
Année / Jahr:2023
Localisation / Standort:Neue Zeitschrift für Verkehrsrecht
Catégorie / Kategorie:Deutsch, Verkehrsrecht, Zivilrecht
Trotz der geografischen Nähe von Deutschland und Frankreich und der großen Zahl von Menschen, die entweder täglich als grenzüberschreitender Arbeitnehmer oder für ein paar Tage Urlaub auf die eine oder andere Seite der Grenze fahren, gibt es in Deutschland erstaunlich wenig Artikel oder gar Rechtsprechung zu Verkehrsunfällen. Der neulich in der NvZ veröffentlichte Artikel liefert eine sowohl aus praktischer als auch aus theoretischer Perspektive relevante Analyse. Auch wenn der Artikel das mangelnde Angebot an regelmäßigen und ausführlichen Publikationen zu diesem Thema nicht ausgleichen kann, stellt er dennoch einen nützlichen, wenn nicht sogar notwendigen Ansatz für diejenigen dar, die die Mechanismen des französischen Rechtssystems in diesem Bereich näher betrachten möchten. Wer von Verkehrsunfällen im Ausland spricht, muss sofort an die in diesem Fall anwendbaren materiellen Rechtvorschriften denken. Bei Unfällen, die sich in Frankreich ereignen, werden diese durch das Recht der Europäischen Union bestimmt, insbesondere durch die Verordnung VO (EG) Nr. 864/2007 vom 11. 7. 2007 über das auf außervetragliche Schuldverhältnisse anzuwendende Recht oder Rom II-VO. Artikel 4. Abs. 1 dieser Rechtsvorschrift des sekundaren EU-Recht schreibt vor, dass das Recht des Staates, in dem der Schaden eintritt, anzuwenden ist. Zwei Ausnahmen werden vorgesehen : Erstens, wenn der Geschädigte und der Schädiger zum Zeitpunkt des Schadenseintritts ihren gewöhnlichen Aufenthalt in dem selben Staat haben ; zweitens, wenn sich aus der Gesamtheitder Umstände ergibt, dass die unerlaubte Handlung eine offensichtlich engere Verbindung zum einen anderen als dem in den Absätzen 1 und 2 der Verordnung bezeichnet aufweist.

Leistungsstörungen nach der Réforme du droit des contrats in deutscher und europäischer Sicht

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Auteurs / Autoren:REMIEN, OLIVER
Source / Fundstelle:LexisNexis, 2018, pp. 777-794
Année / Jahr:2018
Localisation / Standort:Mélanges en l'honneur du Professeur Claude Witz
Catégorie / Kategorie:Schuldrecht, Zivilrecht
Der Gegenstand dieses Beitrages sind die durch die Reform geschaffenen Art. 1217 ff. des Code civi n.F. zu den "inexécutions", des Leistungsstörungen. Die Neuregelung at zu einer vollständigen Umgestaltung geführt. Aus deutscher wie aus europäischer oder internationaler Sicht sind die neuen Vorschriften ein interessantes Objekt der Betrachtung. Sie finden sich nunmehr im 3. Buch des Code civil und dort im dritten Titel, der den Quellen der Schuldverhältnisse gewidmet ist, Art. 1100 bis 1303-4; der erste Untertitel behandelt den Vertrag, Art. 1101 bis 1231-7, dessen viertes Kapitel die Wirkungen des Vertrags, Art. 1193 bis 1231-7 - und in diesem der fünfte Abschnitt eben unseren Gegenstand, die Leistungsstörungen, Art. 1217 bis 1231-7. Der Bericht an den Präsidenten der französischen Republik hatte die Leistungsstörungen als eine der Schwächen des alten Code civil bezeichnet. Das erste Teil dieses Aufsatzes ist Konzepten und Systematik gewidmet, der zweite Teil den einzelnen Leistungsstörungen.