Données bibliographiques / Bibliografische DatenPrinter
Auteurs / Autoren:PETER-CHRISTIAN MÜLLER GRAFF
Année / Jahr:2013
Type / Typ:
Catégorie / Kategorie:
Mots clef / Schlagworte:Europarecht, Politik, Rechtsgeschichte, RECHTSPHILOSOPHIE, DROIT EUROPEEN, HISTOIRE DU DROIT, PHILOSOPHIE DU DROIT, POLITIQUE
 

"Nous ne coalisons pas des Etats, nous unissons des hommes"- Variationen zu Jean Monnet

von Peter-Christian Müller-Graff

S. 429-440 in  Mensch und Recht-Festschrift für Eibe Riedel zum 70. Geburtstag

Herausgeber: Dirk Hanschel, Sebastian Graf Kielmansegg, Uwe Kischel, Christian Koenig, Ralph Alexander Lorz

Duncker & Humblot Verlag, Berlin, 2013.

Menschenrechte sind nach unserem heutigen Verständnis dem Wesen des Menschen immanent und doch zugleich eine Entdeckung der Neuzeit. Gerade im Völkerrecht hat es lange gedauert, bis die Mediatisierung des Individuums durch den Staat überwunden und der einzelne Mensch als Subjekt mit eigenen Rechten etabliert werden konnte. Seither allerdings ist unumstritten, dass der Mensch im Mittelpunkt des Rechts und aller seiner Teilordnungen stehen muss. Das bringt der Titel "Mensch und Recht" der Festschrift für Eibe Riedel auf den Punkt.

Der Jubilar hat sein ganzes akademisches Leben und Wirken der Festigung dieser zentralen Stellung des Menschen im Recht gewidmet. Seit der Entwicklung seiner bis heute maßstabsetzenden Theorie der Menschenrechtsstandards hat er in vielfältigen Publikationen zur theoretischen Durchdringung und dogmatischen Weiterentwicklung des internationalen Menschenrechtsschutzes beigetragen. Aber nicht nur in der Theorie, sondern auch in zahlreichen praktischen Verwendungen hat er dieses Anliegen maßgeblich vorangetrieben. Den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechten, für die er als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland viele Jahre lang im zuständigen UN-Ausschuss saß, gehörte dabei immer sein besonderes Engagement.

Der vorliegende Band folgt dieser thematischen Schwerpunktsetzung, greift aber zugleich weiter aus und illustriert die zentrale Position des Individuums im nationalen und speziell im internationalen Recht anhand zahlreicher Facetten. Dem akademischen Wirken des Jubilars entsprechend stehen die theoretische Grundlegung des völkerrechtlichen Menschenrechtsschutzes und ihr praktischer Niederschlag speziell im Feld der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte am Beginn der Festschrift. Die enge Verflechtung dieser Rechte mit umwelt- und wirtschaftsrechtlichen Fragestellungen und ihre verfahrensmäßige Um- und Durchsetzung bilden weitere Konzentrationspunkte der Publikation. Schließlich nimmt eine Reihe von Beiträgen die Rolle des Menschen in den Blick, die er nicht nur als Subjekt, sondern auch als Gestalter des Rechts einnimmt. Damit zeigt die Festschrift die ganze Breite des Spektrums, in der sich das Individuum im Recht bewegt.

Dieser Artikel von Peter-Christian Müller-Graff beschäftigt sich mit dem Beitrag des Franzosen Jean Monnet zur Vorstellung einer Europa als Zusammenschluss von Menschen, einer Europa, die um den Menschen Willens da ist.