Données bibliographiques / Bibliografische Daten |
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Auteurs / Autoren: | VON LINTIG, JOHANNES |
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Source / Fundstelle: | DE GRUYTER, Schriftenreihe der Forschungsstelle Provenienzforschung, Kunst- und Kulturgutschutzrecht, Band 4, 2024. |
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Catégorie / Kategorie: | Droit public, Histoire du droit, Rechtsgeschichte |
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Die Arbeit geht - unter Auswertung der umfangreichen Rechtsprechung - der Frage nach, ob Frankreich seinen Verpflichtungen aus der Washingtoner Erklärung von 1998 nachgekommen ist. In dieser Erklärung verpflichteten sich 43 Staaten und 13 Nichtregierungsorganisationen, NS-verfolgungsbedingt entzogene Kunstwerke zu identifizieren und mit den Eigentümern oder deren Erben gerechte und faire Lösungen zu finden.
Im Unterschied zu anderen Staaten existieren in Frankreich mehrere rechtliche Instrumente und Verfahren zur Restitution von NS-Raubkunst: Der Autor analysiert in seiner Arbeit erstmals in einer systematischen Darstellung die verschiedenen Regelungsregime aus unterschiedlichen historischen Epochen. Gegenstand der Untersuchung sind neben den heute noch geltenden Gesetzen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, weitere Regelungen aus den Jahren 1999, 2018 und 2023, in denen der Vermögens- und Kulturgüterraub teils divergierende erinnerungspolitische Zuschreibungen erfahren hat. Der Autor stellt diese unterschiedlichen Regelungen einander gegenüber und interpretiert sie vor dem Hintergrund heutiger gesellschaftlicher Ansprüche und Gerechtigkeitsvorstellungen. Nicht zuletzt liefert die Arbeit wichtige Orientierungspunkte für die Restitutionsdebatte in Deutschland und anderen Staaten.