Données bibliographiques / Bibliografische DatenPrinter
Auteurs / Autoren:WELLER, MARC-PHILIPPE
Source / Fundstelle:in: JZ 21/2013, S. 1021-1030
Revue / Zeitschrift:Juristenzeitung
Année / Jahr:2013
Catégorie / Kategorie:Allgemeines, Zivilrecht
Mots clef / Schlagworte:Elysée-Vertrag, PRIVATRECHT, RECHTSVERGLEICHGUNG

Zusammenfassung des Autors:

Anlässlich des 50. Jahrestages des Elysée-Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich geht der Beitrag der Frage nach, ob dieser berühmte Vertrag der Freundschaft und Zusammenarbeit auch zu einer Konvergenz der Privatrechtsordnungen der beiden Länder geführt hat. Der Befund fällt negativ aus, die Resistenzen überwiegen nach wie vor. Die Rechtskulturen sind zu unterschiedlich, die Pfadabhängigkeiten zu groß. Dies ist jedoch kein Grund zur Ernüchterung, sondern steht im Einklang mit Art. 22 EU-Grundrechte-Charta (Vielfalt der Kulturen) und der postmodernen Rechtsvergleichung, die statt Gemeinsamkeiten neuerdings die Unterschiede (droit à la différence) in den Vordergrund rückt.

Gliederung des Beitrags:

I. Einführung

1. Der Elysée-Vertrag (1963)

2. Gemeinsamer Rechtskreis: civil law

3. Unterschiede im Regelungsdesign

II. Thesen

1. Resistenz als Folge der rechtskulturellen Identität

2. Rechtswissenschaftlicher Beziehungsreichtum

3. Impulsgeber Europa - der mediatisierte Einfluss

III. Code Civil und Bürgerliches Gesetzbuch

1. Genese, Stil und Systematik

a) Der "Code Napoléon"

b) Der Kodifikationsstreit: Thibaut versus Savigny

c) Das BGB als Meisterleistung der Pandektenwissenschaft

2. Vertragsrecht

a) Schuldrechtsmodernisierungsgesetz 2001 und Rapport "Catala" 2005

b) Vertragsentstehung: Konsens und cause

c) Vertragsstornierung: Gestaltungserklärung versus Gestaltungsurteil

d) Geschäftsgrundlagenlehre versus force majeure

3. Deliktsrecht

a) Große versus kleine Generalklauseln

b) Schadensersatz für mittelbare Schäden

c) Konsequenzen: Quasi-vertragliche Haftungsfiguren

4. Verbraucherschutz

IV. Wirtschaftsrecht

1. Einflüsse

2. Resistenzen

a) SA/SAS und Aktiengesellschaft

b) Arbeitnehmermitbestimmung

c) "Frauenquote"

d) Konzernrecht

e) Gesamthand und patrimoine affecté

V. Impulsgeber Europa - der mediatisierte Einfluss

VI. Schlussbetrachtung: Resistenz als Ausdruck des droit à la différence